InStyle Flow Yoga

Wie hat sich
Yoga entwickelt?

Yoga goes West - alte Traditionen neu interpretiert

Bis ins 16. Jahrhundert hinein blieb in Indien Hatha Yoga sehr populär. Entwicklungen einer zunehmend streng religiösen Ausrichtung im Hinduismus führten allerdings dazu, dass Angehörige niederer Kasten sowie Frauen vom Yoga-Üben ausgeschlossen worden. Yoga verschwand demnach erst einmal aus dem Leben der meisten Inder. Das Yoga-Wissen jedoch blieb über Jahrhunderte hinweg erhalten und erlebte seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine weit über Indien hinauswirkende Renaissance, wenn auch zunächst religiöse Bewegungen verantwortlich für die Wiederbelebung der Yogapraktiken waren. Einer der Wiederentdecker des Yoga war der indische Philosoph Sri Aurobindo Ghose (1872-1950), der mit seinem Konzept des integralen Yoga einer dogmenfreie Verbindung zwischen allen Religionen zu schaffen suchte.

Integrales Yoga ist ein Übungsweg, der von Sri Aurobindo in Südindien (Pondicherry) gegründet wurde und sehr geistig orientiert ist. Aurobindo entwickelte diesen Yogastil zu Beginn des 20. Jahrhunderts und gab ihn von 1914-1921 in fortlaufenden Abhandlungen in Zeitschriftartikeln heraus. Es handelt hier sich nicht um eine Form mit fest definierten Übungen wie im damals üblichen Hatha oder Raja Yoga. Viel mehr legte er Augenmerk auf die vollkommene Hingabe, in der der Übende seine Handlungen, Worte und Gedanken dem Göttlichen widmet. Dieser Yogastil heißt INTEGRALES Yoga, da er die traditionellen Disziplinen wie Jnana Yoga, Karma Yoga und Bhakti Yoga miteinander verknüpft, wie Aurobindo es in der Synthese des Yoga beschreibt.

Swami Vivekanda (1863-1902), einer der Begründer des Neuhinduismus, widmete sich in seinem Leben dem Ziel, die vedischen Lehren im Westen bekannt zu machen.1893 hielt er eine Rede in Chicago vor dem Weltparlament der Religionen, wo er die Yogapraktiken der 
Rishis (indische Weise) auf der Suche nach Zufriedenheit und Glück erstmals einem großen westlichen Publikum vorstellte. Der Einzug von Yoga in den Westen nahm von nun an seinen unaufhaltsamen Lauf.

Swami Satyananada Saraswati (1887-1963) entwickelte einen Yogastil, der Karma, Jnana, Bhakti und Raja Yoga miteinander vereinte. Damit sollen alle Herausforderungen des Lebens gemeistert werden. Eine sanfte Asana Praxis, um den Körper gesund zu halten gehört ebenso dazu wie Meditation, um den Geist zu beruhigen. In meiner 200h Ausbildung konnte ich diese Ansätze selbst erleben und erfahren.

Tirumalai Krishnamacharya (1888-1989) prägte wie kaum ein anderer den körperbetonten Yoga, der heute in unzähligen Varianten in unserem Leben im Westen heute gelehrt wird. Besonders in meiner 300H-Ausbildung bei unit Yoga habe, aber auch bei der Vinyasa Akademie, habe ich seine sich mit dem Atem verbindenden und fließenden Ansätze lieben gelernt. Zu seinen berühmten Schülern gilt T.K.V. Desikachar. Krishnamacharya ging in Indien regelrecht auf Tournee, um einer großen Menschenzahl das Yoga wieder nahezubringen. Er gilt als unumstrittener „Godfather“ des modernen Hatha Yoga und alle körperbetonten Stile haben ihre Wurzeln im Yoga Krishnamacharyas. Er stellte schon früh neben der spirituellen Praxis die Vorteile der asana-Praxis in den Mittelpunkt seiner Lehre. Er brachte jedem Menschen individuell dem Yoga nahe. Jeder Schüler bekam ein auf ihn individuell zugeschnittenes Übungsprogramm. Jugendlichen gab er beispielsweise anspruchsvollere Sequenzen, die sie immer wieder herausforderten. Kranke bekamen von ihm gezielte Atemübungen in Kombination mit ayurvedishcen Heilbehandlungen. Zur Konzentrationssteigerung kombinierte er schon damals die asanas mit Atemübungen und ließ die Sequenzen von einer Übung in die nächste fließen. Damit legte er wohl den ersten Grundstein des späteren Vinyasa Flows.

„Unser Schicksal hängt nicht von den Sternen ab, sondern von unserem Handeln.“

William Shakespeare
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